Stil der Lagavulin Destillerie
Nicht umsonst zählen die Erzeugnisse von Lagavulin zu den stark nachgefragten Whiskys: Die Single Malt Scotch Whiskys von Lagavulin stehen für den Stil der Islay Whiskys und sind der inbegriff, des torfigen, rauchigen, komplexen Whiskys. Der Geschmack und das Aroma von intensivem Rauch paart sich mit einer dezenten Süße, Seetang und medizinischen Noten. Im langen Abgang spielt Torf eine Hauptrolle. Lagavulin Single Malts zeichnen sich durch eine hohe Komplexität aus, sind dicht und intensiv. In Sherry Fässern nachgereifte Single Malts, wie die Distillers Edition zeigen eine präsentere Süße.
Lagavulin Produktion – Daten & Fakten
Das Wasser für die Lagavulin Single Malts stammt aus den beiden Seen Loch Sholum und Lochan Sholum, das Malz bezieht die Lagavulin Destillery von der Port Ellen Maltings, der einzigen Mälzerei auf der Isle of Islay.
Für den Brennvorgang stehen bei Lagavulin zwei Wash Stills mit jeweils 12.300 Liter Volumen und zwei Spirit Stills mit je 12.900 Liter Volumen zur Verfügung. Abgefüllt wird der New Make mit 63,4% vol., und zwar in 250 Liter Fässer (sog. Hogsheads).
Das jährliche Produktionsvolumen bei Lagavulin beträgt 2.250.000 Liter Alkohol.
Geschichte der Lagavulin Destillerie
1817 wurde Lagavulin offiziell gegründet. Vorher wurde allerdings schon illegal an der Stelle gebrannt – wie an insgesamt 10 Stellen auf Islay im 18. Jahrhundert.
1836 übernahm Alexander Graham die Lagavulin Destillerie. Graham war der Geschäftspartner von James Logan Mackie, der die Brennerei 1867 übernahm.
1889 erbt Peter Mackie, der Neffe von James Logan Mackie die Brennerei. Peter Mackie erlernte bei Lagavulin zuvor das Brennhandwerk und war zwischnzeitlich mit seiner eigenen Unternehmung, der 1883 in Edinburgh gegründeten Firma “White Horse Blended Whisky” sehr erfolgreich. Dem White Horse Blend lag der vom Torfrauch geprägte Islay Whisky zu Grunde.
1905 erbaute Peter Mackie auf dem Gelände der Lagavulin Destillery eine zweite Brennerei, die Malt Mill Destillery, nachdem Laphroaig die Liferung von Single Malt Whisky für den White Horse Blend einstellte. Die Malt Mill Distillery stand für einen stark getorften, medizinischen und phenolischen Malt Whisky. 1960 stellte Malt Mill den Betrieb ein, doch lieferte Lagavulin weiterhin rauchigen Whisky für den White Horse Blend.
1927, drei Jahre nach dem Tode Peter Mackies im Jahr 1924 wurde die White Horse Distillers und damit neben Lagavulin und White Horse noch zwei weitere Destillerien in Speyside und Campbeltown Teil der DCL (Distillers Company Ltd.).
Später wurde aus der DCL die UD (United Distillers), welche heute zum Konzern Diageo gehört.
Große Bekanntheit erlangte Lagavulin mit der 1988 aufgelegten “Classic Malts” Reihe von UD. Hier stand der Lagavulin 16 Jahre stolz für den Islay Single Malt. Ursprünglich für den White Horse Blend verwendet, ist der Lagavulin 16 heute der meistverkaufte Single Malt von Lagavulin. Neben dem Lagavulin 16 Jahre sind es heute zudem die Lagavulin Distillers Edition (ein Lagavulin 16 mit einem Finish in Pedro Ximenez Sherry Fässern) und der Lagavulin 12 Jahre (eine Abfüllung in Cask Strength), die mit komlexen Aromen und kräftigem Auftreten um die Gunst der Liebhaber der rauchigsten Whiskys buhlen.
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