Speyside
In dieser Gegend schlägt das schottische Whiskyherz. Mehr erfahren...
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Die Speyside – Ein Landstrich so mild und abwechslungsreich wie seine Whiskys
Whiskyfreunde sehen auf eine Landkarte Schottlands mit ganz anderen Augen. Für sie teilt sich der gesamte Norden des Landes noch einmal in fünf Whiskyregionen auf. Jede von ihnen ist geprägt von besonderer Geografie, einem eigenen Klima sowie einem individuellen Charakter der regionalen Brennereien und Whiskys. Die Highlands bilden dabei nicht nur in ihren Ausmaßen die größte Region. Hier finden Sie zugleich die Mehrheit der schottischen Brennereien. Schauen Sie noch genauer hin, entdecken Sie rund die Hälfte der Destillerien des Landes in der Nähe des Flusses Spey. Einst gehörten alle zur Whiskyregion der Highlands – bis die Scotch Whisky Association vor einigen Jahren für sie die eigene Region des Speyside Whiskys ausrief. Das Land der Speyside Whiskys beginnt im Westen bei Inverness und dem Loch Ness, reicht im Osten bis zum Fluss Deveron und im Süden bis tief in den Cairngorms Nationalpark. Die Speyside kommt damit zwar nicht einmal auf die Größe des Saarlands, weist mit mehr als 50 Destillerien aber die wohl höchste Brennereidichte der Welt auf. Zu den genauen Grenzen der Region gibt es verschiedene Meinungen – geografisch oder in der schottischen Verwaltung existiert sie überhaupt nicht –, und daher zählen für manchen sogar knapp über 60 Brennereien zur Speyside. Bei anderen Fakten rund um die Region in den Highlands besteht dagegen mehr Einigkeit.
Der Fluss Spey im Zentrum der Region speist die meisten der Speyside-Brennereien mit seinem Wasser. Genau wie andere Wasserquellen der Gegend ist es weich und frei von markanten Einflüssen, die andere schottische Whiskyregionen kennzeichnen. Herbes Torfwasser suchen Sie hier deshalb vergebens. Rund um den Spey und andere Flüsse erstrecken sich sanfte Hügel, bewaldete Täler und viel fruchtbares Ackerland mit weiten Gerstenfeldern, die die Grundzutat für die Speyside Whiskys liefern. Die Gerste gedeiht hier besonders gut und üppig, denn in der Region ist es ganzjährig am wärmsten und trockensten in ganz Schottland.
Dieses milde Klima färbt direkt auf die Single Malts der Speyside ab. Sie sind in ihrem Wesen ebenso sanft und zeichnen sich durch die Bank mit hoher, vielschichtiger Fruchtigkeit und Süße aus. Manche spielen daneben zusätzlich mit dezenten Raucharomen oder würzigen Holznoten. Torf-Anklänge bilden hier eher seltene Ausnahmen. Grob zusammengefasst können Sie bei Speyside Whiskys drei geschmackvolle Richtungen erwarten:
- mild
- fruchtig mit Sherry-Einflüssen und
- würzige Single Malts
Jede Variante erreicht dabei eine beeindruckende weiche Komplexität, die Whiskyeinsteiger sofort für sich gewinnen kann und gleichzeitig Whiskyliebhaber immer wieder zurück in die Speyside führt. Deswegen überrascht es kaum, dass mit Glenfiddich und Macallan zwei der beliebtesten Single-Malt-Größen der Welt aus der Speyside kommen. Doch damit nicht genug: Auch andere bedeutende Namen – zum Beispiel Ballantine`s oder Chivas Regal – holen sich große Teile ihres Blended Scotch aus der Speyside.
Die Speyside und der Sherry
Vor etwas mehr als 100 Jahren begannen schottische Whiskybrennereien, die Magie zu entdecken, die alte Sherryfässer bei der Whiskyreifung bewirken können. Üppig getränkt mit den mediterranen Aromen der verstärkten Weine veredeln die Fässer auch die Malts, nehmen ihnen Ecken oder Kanten und laden sie mit zahlreichen fruchtigen, süßen Aromen auf. Das bereichert speziell den Charakter der Speyside Whiskys enorm und gehört fest zu ihrer Erfolgsgeschichte. Doch vor gut einem halben Jahrhundert wurden diese Fässer immer seltener.
Dafür gab es verschiedene Gründe. Sherry traf immer weniger den Zeitgeschmack und wo er noch transportiert oder verschifft wurde, hatten abgefüllte Flaschen oder genormte Container bald die alten Fässer abgelöst. Die Knappheit bei den Fässern ließ die versammelten Speyside-Brennereien in Gefahr geraten. Alte Bourbonfässer aus den USA konnten sie jederzeit leicht bekommen, denn per amerikanischem Gesetz darf frischer Bourbon nur in frischen Fässern reifen. Doch mit ihren vollkommen anderen Reifeeinflüssen waren sie keine Hilfe. Es mussten unbedingt Sherryfässer her, doch ein spanischer Bodega-Besitzer trennt sich nicht so einfach von seinen alten Fässern. Ganz im Gegenteil hütet er sie wie einen Schatz, weil sie mit zunehmendem Alter immer wertvoller werden.
Aus der Not machten viele Speyside-Brennereien damals dann schnell eine Tugend, die dafür sorgen sollte, dass der Fluss der unnachahmlichen Speyside Whiskys noch lange nicht versiegt – zum Beispiel Macallan. Diese fingen an, Sherryfässer gleich selbst in Spanien herzustellen, um sie dann an die dortigen Bodegas zu verleihen. Die Sherry Bodegas befüllen die Fässer anschließend ein oder mehrfach im Solera-Verfahren mit Sherrys exakt nach Macallan-Vorgaben. Ein paar Jahre später schicken die Bodegas die Fässer leer nach Schottland, wo ein frischer New Make unter immer gleichen Lagerbedingungen und identischen aromatischen Einflüssen aus den Fässern heranreifen kann. So gibt es mittlerweile nicht nur genügend Sherryfässer für den Speyside Whisky. Die Brennereien haben mehr denn je Einfluss auf seine Komposition – vom ersten Moment an.
Ein Streifzug durch die Speyside Whiskys und ihre Brennereien
Die Speyside trägt auch den Beinamen „Malt Whisky Country“. Whiskytouren sind hier sehr beliebt, weil Sie in der kleinen Region an einem Tag problemlos gleich zwei oder drei Brennereien einen Besuch abstatten können. Praktisch alle bieten Führungen und Tastings an – zum Beispiel diese bekannten Speyside-Brennereien:
Aberlour
Die Brennerei Aberlour gleich neben dem River Spey ist eines der Sherry-Aushängeschilder der Region. Für eine einzigartige Geschmacksbasis lässt Aberlour statt des Spey-Wassers ausschließlich Quellwasser vom nahen Berg Ben Rinnes in seine Whiskyproduktion fließen. Alle benötigte Gerste wächst auf Feldern im Umkreis von 25 Kilometern und gemälzt wird sie später im eigenen Haus. Aberlour hat sich ganz der Regionalität verschrieben.
Die populären Abfüllungen der Brennerei wie der 12-jährige Aberlour oder der 16-Jährige reifen nach dem Brand als Double Cask heran, bevor sie schließlich vermählt werden. Dabei entwickeln sie überwiegend in Sherryfässern jene eindringlichen Akzente von süßen frischen und getrockneten Früchten, Vanille und Zimt, Karamell oder Zuckerwatte, die die Aberlour-Single-Malts bekannt gemacht haben. Wer davon noch mehr will, greift zu den reinen Sherryfassreifungen der Brennerei.
Balvenie
Bei Balvenie herrscht seit den Achtzigerjahren viel Experimentierfreude, wenn es um die Fassreifung geht. Dabei entstand direkt der Klassiker der Brennerei: der Balvenie 12 Jahre Double Wood. Als einer der ersten Malts überhaupt durfte er sich damals für 12 Jahre in Ex-Bourbonfässern entwickeln, um anschließend in alten Sherryfässern seine Vollendung zu erhalten. So zählt Balvenie zu den Pionieren dieser heute bei vielen Brennereien gebräuchlichen Fässerkombination.
Eine andere Art der Reifung hat sich die Brennerei dagegen exklusiv bewahrt. Der Balvenie 14 Jahre Carribean Cask wird zum großen Finale nach 14 Jahren Lagerung in Ex-Bourbonfässern in alte Rumfässer aus der Karibik gefüllt. Die verleihen ihm ebenso fruchtige Vielfalt wie ehemalige Sherryfässer, verlagern das Fruchtbouquet jedoch auf eine noch prägnantere tropische Fruchtauswahl. Dabei entfernt sich die Brennerei wohl am weitesten von ihren Wurzeln, die sie von der Gründung 1892 bis in die 1960er gehegt hat: Peated oder getorfter Speyside Whisky.
Vergessen hat man diese Wurzeln aber nicht. Einmal im Jahr findet die „Week of Peat“ statt. Während die Brennerei gewartet wird, holt sich Balvenie-Mannschaft dann Torf aus einem nahen Speyside-Dorf, trocknet mit seinem Feuer Gerste und lässt mit dem 14-jährigen The Week of Peat eines der seltenen Torfungeheuer der Speyside-Region entstehen. Verwechslungsgefahr mit einem Islaywhisky oder anderen starken Rauchern besteht jedoch nicht – zahlreiche florale und fruchtige Noten können am Ende über die wahre Herkunft nicht hinwegtäuschen.
Glenfarclas
Die Whiskybrennerei war in Schottland traditionell immer Familiensache. Aus mancher Familienbande wurde im Laufe der Zeit ein Familienunternehmen – wie bei Glenfarclas, eine seit sechs Generationen familiengeführte Speyside-Brennerei. Sie pflegt die traditionelle Whiskykunst und schon vor über 100 Jahre machte man sich auf, in Spanien Kontakte zu einer gleichgesinnten Familie mit Bodega zu knüpfen. Von dort kommen bis heute ausgesuchte, alte Oloroso-Sherryfässer in die Keller von Glenfarclas, um die leichten, fruchtigen und etwas holzbetonten Glenfarclas-Whiskys heranwachsen zu lassen.
Sie präsentieren sich alle durchwegs sehr sherrybetont. Der Glenfarclas 15 Jahre steht dabei im Mittelpunkt. Vom 10- bis zum 40-Jährigen zeigt die Brennerei daneben die ganze Bandbreite gelungener Whiskyentwicklung mit der Zeit. Bei dieser Bandbreite in der Core Range kann kaum eine weitere der Speyside-Brennereien mithalten. Glenfarclas hat zudem noch ein echtes Highlight zu bieten. Kenner und Sammler lieben sie – die als Family Cask-Reihe aufgelegten Einzelfassabfüllungen. In Fassstärke abgefüllt datieren sie Jahrgang für Jahrgang zurück bis 1952 und bilden alle für sich kleine Whiskyschätze.
Glenfiddich
Dieser Name ist längst nicht nur ausgeprägten Whiskyfreunden ein Begriff. Glenfiddich ist der Single-Malt-Weltmarktführer und besitzt im gleichnamigen Speyside-Tal eine der größten Destillerien Schottlands. Auf dem riesigen Areal hat auch die Balvenie-Brennerei noch Platz gefunden. Beide gründete einst ein einziger Mann: William J. Grant. Zusammen mit seinen neun Kindern baute er die zwei Brennereien Stein für Stein selbst auf. Bis heute hat die Familie keine der beiden mehr aus der Hand gegeben. Konkurrenzkampf kennen die beiden Familienbrennereien nicht, obwohl sie einen gemeinsamen Weg verfolgen: hin zur Whiskyperfektion.
Von Glenfiddich kommen dabei mit einem 12-Jährigen oder dem 18-Jährigen zwei der meistverkauften Single Malts der Welt. Abseits solcher Erfolge hat die Brennerei aber nie ihre Wurzeln vergessen und würdigt ihre Geschichte immer wieder. Dabei entstand zum Beispiel 1991 eine 50 Jahre alte Abfüllung aus nur neun Fässern zur Erinnerung an die neun Kinder, mit denen William J. Grant das heutige Single-Malt-Imperium aufbaute. Gleichzeitig ist Glenfiddich stets offen für neue Wege wie beim IPA Experiment. Hier machten die Whiskybrenner gemeinsame Sache mit lokalen Craft-Beer-Brauern. Dabei entstand zunächst ein neues würziges IPA Bier, in dessen Fässern dann zum ersten Mal überhaupt ein Scotch sein Finish erhielt. Das Ergebnis: Ein frischer Speyside Whisky mit Zitrusaroma und Hopfennoten.
Macallan
Macallan fällt in jeder Hinsicht auf. Die Brennerei zeigt sich nach einem Neubau 2018 als eine der modernsten und spektakulärsten ihrer Art. Mit einem begrünten, geschwungenen Dach über einer durchgehenden Glasfront fügt sie sich elegant in die Speysidelandschaft ein. Eine Besichtigung dieser Anlage sollte auf keiner Speyside-Tour fehlen. Eleganz oder besser Luxus sind dann auch die Stichworte für den Macallan-Anspruch an ihre Speyside Whiskys, die schon länger viel Aufmerksamkeit genießen. Eine feine Balance zwischen Frucht, Süße und Würze definiert den Stil der Brennerei. Neben einem 12 Jahre Double Cask finden Sie hier auch einen 12-jährigen oder 15-jährigen Triple Cask – deren dreifache Fassreifung ist nicht nur unter den Speyside Whiskys eine absolute Rarität.
Im Film „Skyfall“ ließ sogar James Bond für ein Macallan-Glas seinen geliebten Wodka Martini außen vor. Damit hatte es die Brennerei endgültig in die erste Reihe geschafft. Das war früher nicht unbedingt zu erwarten. Nach der Gründung 1824 zählte man zwar bis in die 1960er zu den gefragten Blend-Zulieferern, blieb für die eigenen Single Malts jedoch praktisch unbekannt. Sie sollten erst ab den Achtzigerjahren langsam ihr heutiges Renommee von feinstem Whiskyluxus erreichen. Dabei kam heraus, dass die Macallan-Brennerei schon früher echte Whiskyschätze geschaffen hatte. Diese Flaschen aus dem Jahr 1926 mit 60 Jahre altem Macallan erzielten umgehend Spitzenpreise und gehören bis heute zu den teuersten Whiskys aller Zeiten. Davon sind die aktuellen Speyside Whiskys weit entfernt – zu den besten Whiskygenüssen dieser Tage dürfen sie sich trotzdem zählen.